Gute Feldhasenbesätze in Rheinland-Pfalz

Im Herbst 2015 lebten in rheinland-pfälzischen Feldern und Wiesen durchschnittlich 20 Hasen pro Quadratkilometer. Im Vergleich zu 2014 haben sich die Feldhasenbestände nahezu verdoppelt.

Ein warmes und trockenes Frühjahr 2015 bescherte „Meister Lampe“ – wie der Hase in Märchen genannt wird – gute Bedingungen für die Bestandsentwicklung. „Das Klima hat einen großen Einfluss auf die Feldhasenbesätze“, erklärt Kurt Alexander Michael, Präsident des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz e.V. (LJV). Der positive Trend zeigt sich auch in der Großlandschaft Westdeutsches Mittelgebirge, zu der auch der größte Teil von Rheinland-Pfalz gehört.

Hier verzeichnete das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) Zuwächse um rund 15 Prozent. „Hierzulande fühlen sich Feldhasen vor allem in Rheinhessen und der Vorderpfalz am wohlsten.“

Seit Beginn der Erfassung im Rahmen von WILD im Jahr 2002 sind die Feldhasenbesätze in Rheinland-Pfalz – abgesehen von klimatischbedingten Schwankungen – stabil geblieben. Neben dem Wetter spielt auch eine abwechslungsreiche Vegetation eine entscheidende Rolle für Feldhasen. Hasenmütter brauchen vielfältige Kräuter, um eine fetthaltige Hasenmilch zu produzieren. Diese Hasenmilch ist so nahrhaft, dass sie den Nachwuchs, der mit rund 120 Gramm auf die Welt kommt, innerhalb eines Monats auf ein Kilogramm Lebendgewicht bringt. „Haben die Hasenkinder eine gute Konstitution, verkraften sie besser widrige Witterungsbedingungen“, so LJV-Präsident Michael.

Für die Anlage von biotopverbessernden Flächen ist es wichtig, dass sie mosaikartig auf der Fläche verteilt werden. Nur vernetzte Lebensräume bieten höhere Sicherheit vor Fressfeinden. „Ein Insel-Biotop, also ein Lebensraum ohne Anschluss an andere Lebensräume, ist eine ökologische Falle“, betont Michael. Beutegreifer hätten so leichtes Spiel, denn sie wüssten aus Erfahrung, dass sie in solch einem Insel-Biotop am wahrscheinlichsten Beute machen können. „Viele Prädatoren gehören zu den Gewinnern der ausgeräumten Kulturlandschaft“, sagt der Jäger-Präsident. „Sie haben sich am besten an die vom Menschen geschaffene Umwelt angepasst und haben in deckungsarmen Landstrichen
leichtes Spiel mit ihrer Beute.“

Pressemeldung des LJV RLP vom 16.03.2016