Jagdrecht unter die Lupe genommen

Vom 7. bis 11. November findet in Deidesheim der Deutsche Jagdrechtstag 2016 (DJRT) statt. Die Veranstaltung für jagende Juristen ist nach 15 Jahren wieder in Rheinland-Pfalz zu Gast. Neben bundesrechtlichen Themen steht in diesem Jahr das rheinland-pfälzische Landesjagdgesetz im Mittelpunkt. Staatssekretär Dr. Thomas Griese referiert für das Umweltministerium über Zahlen, Daten und Fakten aus dem jagdrechtlichen Bereich. Darüber hinaus referieren weitere hochrangige Juristen aus dem gesamten Bundesgebiet über weitere Themen.

Seit nun sechs Jahren existiert das neue rheinland-pfälzische Landesjagdgesetz. Es ist bundesweit das erste Vollgesetz im Bereich Jagd, das sich ein Bundesland gegeben hat. Am Dienstag, 8. November, berichtet Staatssekretär Dr. Thomas Griese vor dem Fachpublikum zum Landesjagdgesetz. Im Vergleich stellt Dr. Gitta Werner Erfahrungen mit dem Landesjagdgesetz aus der Perspektive einer rheinland-pfälzischen Jägerin und Juristin vor. „Wir können eine spannende Diskussion erwarten“ sagt DJRT-Vorsitzender Stephan Hertel. „Wie stellt sich ein Gesetz aus Sicht des Gesetzgebers im Vergleich zur Sicht des Gesetzanwenders dar? Eine Frage, die nicht nur Juristen interessant finden.“

Für jagende Juristen ist Rheinland-Pfalz ein interessantes Bundesland. „Abschussvereinbarung und Mindestabschussplan, Hochwildhegegemeinschaften als Körperschaft des öffentlichen Rechts: das gibt es nur in Rheinland-Pfalz.“, betont Dieter Mahr, Vizepräsident und Justitiar des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz e.V. (LJV), der für die Organisation vor Ort verantwortlich zeichnet. Aber auch der Blick ins Ausland lohnt. „Dieser Aspekt wird in Anbetracht des jagdrechtlichen Flickenteppichs hierzulande immer wichtiger“, fügt Hertel hinzu. Daher referiert M. Jean-Marie Woehrling, Président des Instituts für Lokalrecht an der Rechtsfakultät der Universität Straßburg, über das Jagdrecht im Elsass. Auch LJV-Präsident Kurt Alexander Michael stellt in seiner Funktion als Präsident der „Action Interrégionale Nature et Chasse“ (AINC) die Zusammenarbeit der Jagdverbände im Grenzgebiet Deutschland, Frankreich und Luxemburg vor.

Der DJRT e.V. gründete sich 1987 aus dem Fortbildungsseminar des Deutschen Jagdverbandes für die Justitiare der Jagdverbände. Seit nun mehr als 20 Jahren können alle an Jagdrecht interessierten Juristen am Jagdrechtstag teilnehmen und Mitglieder des DJRT werden. Der DJRT zählt derzeit mehr als 150 Mitglieder.